Maranga Surfhaus Taghazout – Ein Reisebericht (Teil 2)

Und weiter geht es mit unserer Ankunft in Marrakesch:

Nach der Landung musste ich mich erst einmal an die Sonne gewöhnen, die mir ins Gesicht schien. Es war angenehm warm und die Winterjacke konnte jetzt endgültig verstaut werden. Am Flughafen hatten wir auch gleich die Möglichkeit Geld zu wechseln. Für einen Euro bekommt man etwa 10,9 marokkanische Dirham (DH). Anschließend war es an der Zeit sich ein Taxi zu suchen. Wobei dies nicht weiter schwierig war, da man als Tourist eher von marokkanischen Taxifahrern gesucht wird, sobald man das Flughafengebäude verlassen hat. Mit dem Taxi fuhren wir zum Busbahnhof von Supratours, ein Busunternehmen mit dem man in alle Teile des Landes kommt. Alle zwei Stunden fährt von hier auch ein Bus nach Agadir, welcher 110 Dirham, also etwa 10 Euro kostet. Das ist für europäische Verhältnisse nicht wirklich viel für eine dreistündige Busfahrt. Es war etwa 13 Uhr und es blieb uns noch etwas Zeit um die nähere Umgebung zu erkunden bis der Bus abfuhr. Besonders schön waren dabei das prunkvolle Bahnhofsgebäude der Hauptstadt und natürlich die Palmen welche überall stehen. Während der Busfahrt war viel von der wunderschönen Landschaft und dem Atlasgebirge zu sehen. Ich hatte auch genug Zeit um in unserem Reiseführer über Marokko zu lesen. Ich kann nur jedem raten sich vorher schon gut über das Land zu informieren, denn man reist mit viel offeneren Augen wenn man sich bereits etwas auskennt.

In Agadir angekommen fuhren wir mit dem Taxi nach Tagazhout. Im Surfhaus Taghazout angekommen zeigte uns Lando gleich das Haus und unser Zimmer. Danach wurden wir noch in die Cill Out Area, oben auf der Dachterasse des Hauses geführt. Dies ist wohl der wichtigste Ort im Haus, da hier immer alle beisammen sitzen und wir gleich noch erste Bekanntschaft mit den anderen Gästen schließen konnten. Die finnische Sängerin Helli sang noch ein paar wunderschöne Lieder. Für uns gings aber dann schnell ins Bett, denn so eine Reise ist ja auch anstrengend.

Am nächsten Morgen um 9 Uhr war als erstes gleich Frühstück angesagt, natürlich mit allen anderen oben auf der Dachterasse. Zubereitet wird dies von Artti, der zugleich Koch, Entertainer und Landos rechte Hand ist. Mit seinen ultimativen Frühstück Specials zaubert jeden Tag aufs Neue ein kulinarisches Highlight.

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Von der Terasse aus hat man einen fantastischen Ausblick, vor allem direkt auf das Meer. Aufgrund der kleinen Wellen war jedoch für heute nicht der Hausstrand als Surfspot angesagt. Mit dem öffentlichen Bus, welcher regelmäßig fährt war es kein Problem trotzdem gute Wellen zu erwischen. Denn etwa eine halbe Stunde im Norden liegt das Dorf Tamri, an dessen Strand man auch bei sehr kleinem Swell sehr gut surfen kann.

Bei Achmet im Lebensmittelgeschäft direkt am Haus kauften wir uns noch etwas Proviant, also zwei Bananen, vier Mandarinen und zwei frische Fladenbrote insgesamt für nur 80 Cent. Danach gings sofort los zum Surfen. Unbeschreiblich ist das Gefühl wenn man im Winter auf dem Board liegt, rauspaddelt und einem dabei auch noch richtig warm wird. Es war ein richtig guter Tag um sich wieder an die Wellen zu gewöhnen und einfach nur zu surfen. Am Abend hatten wir die Möglichkeit bei einer traditionellen Berberfamilie zu essen. Die Berber sind sozusagen die Ureinwohner des Landes, deren Volk schon immer in Marokko lebt. Man wurde herzlichst empfangen und eine solche Gastfreundschaft findet man wirklich selten in Europa. Traditionell essen hier alle sitzend auf dem Boden, versammelt um einen runden Tisch. Dabei wird nur die rechte Hand verwendet und kleine Stücke vom Fladenbrot dienen als Besteck. Es gab Tagine, also Gemüse und Fleisch mit Kuskus aus einem großen Tontopf aus dem alle gemeinsam aßen. Außerdem gab es das Nationalgetränk der Marokkaner. Eine Mischung aus Grünem Tee und Minze mit viel Zucker, eine Köstlichkeit von der man nicht genug bekommen kann. Abgesehen von den sprachlichen Schwierigkeiten, da hier nur berberisch gesprochen wird, konnten wir uns bestens Unterhalten und ich genoss das wahrscheinlich aufregendste Abendessen, das ich je erleben durfte.

Morgen geht es weiter mit surfen!

Euer Philipp